Über die Notwendigkeit einer besonderen Führung in virtuellen Teams sowie über die gängigsten Kooperationswerkzeuge wie Trello, Meistertask, Asana etc. wurde bereits viel geschrieben.... Aber was, wenn es ein gemeinsamer Workshop sein soll? Wenn Brainstorming, Inspiration, Diskussion und Priorisierung erforderlich sind? Dann machen Workshop-Tools wirklich Sinn. Glücklicherweise bieten alle Angebote einen wichtige Funktion für kritische Situationen oder schwierige Team-Konstellationen: Anonymität. Hier ein kurzer Überblick über drei der gängigsten Werkzeuge für virtuelle Workshops.
Stormboard - die perfekte Pinnwand-Simulation
+ Die Vorteile
Stormboard ist extrem intuitiv, da es im Wesentlichen eine Pinnwand-Oberfläche und Karten visualisiert. Mit dem "Fire Modus" fliegen die Ideen nur so auf den Bildschirm. Für die Strukturierung stehen verschiedene Vorlagen zur Verfügung, die den Bildschirm teilen. Ein farbenfrohes und modernes Design hilft bei der Strukturierung sehr. Das Highlight ist jedoch die Funktion, die eine Karte per Mausklick in eine neue Pinnwand verwandelt. Das ist unendlich oft möglich und so können Themen intuitiv fokussiert und vertieft werden. Das Ergebnis ist eine Dynamik, die jeder kollaborativen Mindmap den Rang abläuft. Das ist wirklich großartig. Ein weiterer Vorteil ist die gute Integration in andere Programme und Dienstleistungen wie Office oder Trello etc.
- Die Nachteile
Es gibt Kleinigkeiten, wie die Tatsache, dass bei zu vielen Ideen die Karten unsortiert übereinander angeordnet sind. Etwas schwieriger ist es, dass ein Moderator oder Workshop-Leiter die Teilnehmer nicht navigieren kann. Abstimmungen und Ranglisten sind auch nicht die Paradefunktion von Stormboard. Darüber ließe sich hinwegkommen, aber was ich nicht verstehe, ist das Preismodell des Dienstes. Der Preis beträgt $10,- pro Monat und Teilnehmer. Für ein kleines Team von 10 Teilnehmern sind das $1000,-/Jahr. Schnell zwei Externe einbringen? Kostet extra! Vor allem aber müssen die Teilnehmer an- und abgemeldet werden, sonst kosten sie weiter. Wenn das Meeting in 2 Monaten wieder gemeinsam überarbeitet wird, bedeutet das, sich erneut zu registrieren etc. Fünf weitere Teilnehmer, die vergessen haben, sich abzumelden, werden nach einem Quartal mit $150,- berechnet. Für ein kleines, festes Team mag dies noch möglich sein, aber nicht für flexible Strukturen mit externen Mitarbeitern, und für mich als Moderator mit ständig wechselnden Kunden kommt das Modell einfach nicht in Frage. Die Hersteller von Stormboard konnten nicht überzeugt werden, eine Alternative anzubieten..
Meetingsphere - der Profi
+ Die Vorteile
Meetingsphere kümmert sich wirklich um jedes Detail eines Meetings. Eine Telco-Funktion ist integriert. Beim Erstellen der Besprechung sehe ich die Zeitzonen der möglichen Teilnehmer. Das Meeting ist sorgfältig strukturiert mit Brainstorming, Diskussion, Bewertung, etc. Es gibt Ordner, in denen die Ergebnisse sortiert werden und jeder Meeting-Schritt kann für die Teilnehmer geöffnet und geschlossen werden. Eine Timer-Funktion kalkuliert das Meeting im Voraus und ermöglicht die Zeitsteuerung während des Workshops. Es ist alles sehr professionell, alles hat hier wirklich seine Ordnung.
- Nachteile
Das Layout kann mit gutem Gewissen als das Gegenteil von Stormboard beschrieben werden. Abgesehen von den bunten Kästen, unter denen die Diskussionen zusammengefasst sind, gibt es keine grafische Oberfläche, keine Layouts und keine Vorlagen für bekannte Workshop-Techniken.
GroupMap - die eierlegende Wollmilchsau braucht etwas Liebe
+ Die Vorteile
GroupMap ist derzeit die umfangreichste und durchdachteste Lösung. Sie ist klassischen Workshops nachempfunden und es gibt fast jedes Workshop-Format, frei platzierbare Postings sind ebenso möglich wie Listen. Bewertungen und Rankings sind in jeder Art Komplexität und Tiefe frei konfigurierbar und lassen sich in diverse Rankings darstellen. Der Prozess von Brainstormings über Votings, Gruppierungen bis zu den Resultaten ist ebenso konfigurierbar, wie jedes Layout. Diverse Charts lassen sich zu einem Workshop zusammenstellen. Das Highlight: mit der Navigation bringt der Workshopleiter alle Teilnehmer zu dem Chart und den Prozess-Schritt, der gerade dran ist. GroupMap hat das flexibelste und für die Leistung günstigste Preismodell.
- Nachteile
Ein Programm, das viel kann, braucht viel Liebe und noch mehr Einarbeitungszeit bis ein Workshop damit souverän geleitet werden kann. Viel Zeit vergeht auch um das Design mit eigenen Hintergründen und Anordnungen etwas zu modernisieren. Auch die Integration bzw. Ergebnis-Formate - derzeit Excel und PDF - könnte noch verbessert werden.
Fazit: Einen wirklich guten Präsenzworkshop mit Action, Bewegung und persönlicher Teamerfahrung kann ein Online Workshop nicht gänzlich ersetzen. Dennoch ist der Einsatz von besonderen Workshop-Tools außerordentlich sinnvoll, um nicht immer in der gleichen virtuellen Umgebung gefangen zu sein und das Denken anzuregen. Meine persönliche Wahl - und das ist kein Geheimnis - ist derzeit GroupMap, denn das Tool kommt dem bekannten Workshop schon sehr nahe und verbindet dies mit der Flexibilität und besonderen Funktionen digitaler Präsentation. Damit habe ich derzeit alles im Griff. Aber es tut sich viel und wer weiß wie sich die anderen Kollaborations-Tools in Zukunft aufstellen.
Mit dem Versand einer Mail über dieses Kontaktformular stimmen Sie ausdrücklich der Speicherung der dadurch entstehenden Daten auf dem Server der TFK Consulting sowie der Web- und Mailhoster zu.
Zertifizierungen:
Fortbildungen:
Referenzen (Auszug):
Lebenshilfe Schaumburg-Lippe,
Impressum:
TFK Consulting
Thomas Krecker
Mildestieg 23
22307 Hamburg
info(at)tfk-consulting.com